Müritz-Nationalpark - Hommage an eine Landschaft
Müritz-Nationalpark - Hommage an eine Landschaft
Ein faszinierender Fotobildband in limitierter Jubiläumsauflage über den Müritz-Nationalpark ISBN: 978-3-941803-01-5 34,90 € Für mehr Informationen klicken Sie bitte auf das Bild. |
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INHALT
EINFÜHRUNG Ein Nationalpark mit Geschichte 7 FRÜHLING 18 Eleganz in Grau und Rot SOMMER 58 Spuren der Eiszeit HERBST 102 Auf dem Weg zum Urwald von morgen Die letzten großen Tiere WINTER 140 Auf breiten Schwingen WEGPUNKTE 178 AUTOREN 180 IMPRESSUM 182 EINFÜHRUNG Das Herz der Mecklenburgischen Seenplatte Weite Wälder, glitzernde Seen, unergründliche Moore und eine Tierwelt, wie sie ihresgleichen in Deutschland sucht, das sind die Attribute des Müritz-Nationalparks. Wie keine andere Charakterlandschaft prägt er die Attraktivität der ganzen Mecklenburgischen Seenplatte. Hier entspringen die Havel und die Peene, hier leben über 260 Vogelarten, 800 Schmetterlings- und etwa 1 500 Käferarten. Hier gibt es Wacholderheiden und Klarwasserseen mit ihren Rasen aus Armleuchteralgen. Eine Vielfalt, wie sie nur in einer geschützten Landschaft möglich ist. Jedoch erschließt sich einem diese Landschaft nicht unbedingt laut und kontrastreich, sondern eher still und geheimnisvoll. Wie geschaffen, um sich aus unserer oft so hektischen Zeit zurückzuziehen und die Natur wieder als das Maß aller Dinge wahrzunehmen. Der Müritz-Nationalpark ist ein Ruheraum für die Natur und gleichzeitig auch ein Erlebnisraum für die Menschen. Ja, er ist eine der letzten Landschaften Deutschlands, in der man weitestgehend unberührte Natur erleben kann. Das bedingt, dass man akzeptiert, hier nur Gast zu sein. Gast der Natur, die sich im Nationalpark ohne unser Zutun entwickeln kann. Wer sich darauf einlässt, der wird im ständigen Kreislauf von Werden, Sein und Vergehen eine sinnliche Erfahrung für sich selbst machen. Respekt und Schutz der Natur kann nur aus Liebe zu ihr entstehen. Dazu muss man die Natur wieder kennenlernen. Der Müritz-Nationalpark bietet dafür vielfältige Möglichkeiten. Ob mit dem Fahrrad, mit dem Kanu oder als Wanderer, ob allein oder auf einer geführten Tour, hier erleben Sie „Natur pur“. Der Müritz-Nationalpark kennt keine Pause. Zu allen Jahreszeiten bietet die Natur ein volles Programm. Die Balz der Kraniche und die Hochzeit der Moorfrösche im Frühling. Der hohe Flug des Seeadlers im Sommer, das gewaltige Röhren der Rothirsche und die Tausenden Kraniche im Anflug auf ihre Schlafplätze an den herbstlichen Seen sind genauso spektakulär wie das eisige Schweigen der nach einem Wintersturm am Ostufer der Müritz aufgetürmten Eisberge. Lassen Sie sich auf den folgenden Seiten einfangen von der Schönheit der Natur im Müritz-Nationalpark und sehen Sie durch das Auge der Kamera die kleinen und die großen Attraktionen unberührter Natur in der Abfolge der Jahreszeiten. Manfred Achtenhagen Vorwort „Ein Land darf sich erst dann wirklich als kultiviert oder zivilisiert bezeichnen, wenn es seiner Wildnis genug Bedeutung schenkt.“ – Aldo Leopold Der Erhalt der biologischen Vielfalt und die Begrenzung des Klimawandels sind die brennenden Zukunftsthemen der Menschheit, zu denen in immer kürzeren Abständen Staatschefs aller Länder beraten. Während Deutschland Spitzentechnologien entwickelt hat, mit denen es sich klimapolitisch an die Spitze der Bewegung stellt, ist es um den Erhalt der biologischen Vielfalt auffällig still. Eine der reichsten Nationen der Erde muss von armen Ländern den Erhalt ihrer Urwälder fordern, obwohl sie für ihren eigenen Wohlstand alle Urwälder bereits vernichtet hat. Das macht nicht nur die Verhandlungsposition sehr schwer, sondern stellt auch entscheidende Fragen an die Zukunft der Landnutzung in Deutschland. Nur 0,5 % der Landfläche Deutschlands sind mit Nationalparks bedeckt und diese Parks sind noch dazu sehr jung. Das Ziel, Natur Natur sein zu lassen, ist in Folge der Nutzungsgeschichte noch lange nicht vollständig umgesetzt. Der Müritz-Nationalpark war bis 1990 Sonderjagdgebiet der Politprominenz, Panzerschießplatz der sowjetischen Armee und Holzacker für die Industrie. Aber das Gebiet war dennoch verhältnismäßig schwer nutzbar, und viele Wechselfälle der Geschichte haben der Natur hier größeren Raum gelassen als anderswo. Immerhin ist der Müritz-Nationalpark der größte Landnationalpark Deutschlands! Jährlich kommen mehr als eine halbe Million Menschen in den Müritz-Nationalpark, um diese für Deutschland einmalige Natur zu erleben. Den Zug der Kraniche anzusehen, kann man gut für eine Reise einplanen – die Begegnung mit den mächtigen Seeadlern, himmelblauen Moorfröschen oder gar einzigartige Wetterstimmungen eher nicht. Viele dieser besonderen Momente haben Sandra Bartocha und Peter Wernicke über Jahre mit der Kamera eingefangen und für diesen Bildband ausgewählt. Sie zeigen uns die besondere Schönheit dieser Landschaft östlich der Müritz, in der zunehmend der Natur der Vorrang eingeräumt wird. Wir Menschen haben hier die Rolle des zurückhaltenden Beobachters und Bewunderers. Ulrich Messner Leiter des Nationalparkamtes Müritz Ein Nationalpark mit Geschichte Der Begriff „Nationalpark“ ist verbunden mit großartigen Landschaften und wilder, unberührter Natur. Er stellt die Region an der Müritz in eine Reihe mit den berühmtesten Landschaften der Welt. Der erste Nationalpark überhaupt wurde bereits 1872 im Yellowstone-Gebiet in den USA gegründet. Erst ein Jahrhundert später entstand 1970 der Bayerische Wald als erster deutscher Nationalpark. Die großen Schutzgebiete im Osten Deutschlands sind Kinder der jüngeren Geschichte, der Wendezeit. So wurde der Müritz-Nationalpark im September 1990 durch die letzte DDR-Regierung gegründet. Das Schutzgebiet kann auf den ersten Blick nicht mit der außergewöhnlichen Wildheit eines Hochgebirges oder den spektakulären Phänomenen der Ostseeküste aufwarten. Der Reiz der Landschaft entsteht durch die Harmonie, den sanften Übergang und das Miteinander von Wäldern, Seen und Mooren. Hier haben manch seltene Tiere und Pflanzen überleben können, die in anderen Regionen Deutschlands längst verschwunden sind. Die Entwicklung des Müritz-Nationalparks ist trotz der kurzen Zeit eine Erfolgsgeschichte. Zeit ist in der Natur einer der entscheidenden Gestaltungsfaktoren. Mit der Zeit wachsen Strukturvielfalt und Artenreichtum, wenn man die Natur gewähren lässt. Dieses „Natur gewähren lassen“ nimmt im Nationalpark einen immer breiter werdenden Rahmen ein und mit jedem Jahrzehnt nimmt seine Attraktivität dadurch zu. |